Wie verdünne ich Harze richtig?

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Eine häufig gestellte Frage ist: mit welchen Produkten kann ich Harze verdünnen?

Ungesättigte Polyesterharze

Polyesterharze wie z.B.U 569 werden generell mit Styrol verdünnt. Zugabemenge bis 10 %, größere Mengen führen zu einer zunehmenden Versprödung. Auch Werkzeuge werden vorzugsweise mit Styrol gereinigt. Styrol härtet im Poyesterharz mit aus. Es entsteht keine Verdunstungskälte mit Wasserkondensation, so dass die Harzeigenschaften optimal erhalten bleiben.

 

Epoxidharze

Hier werden Reaktivverdünner verwendet, Zugabemenge zum Harz bis 10 %. Größere Mengen verschlechtern die Eigenschaften hinsichtlich Wärmeformbeständigkeit, Steifigkeit der Laminate und Chemikalienbeständigkeit.

Lösemittel wie Aceton haben die Eigenschaft, durch Verdunstungskälte vorhandene Luftfeuchtigkeit zu kondensieren. Insbesondere bei durch Spritzapplikation aufgebrachten Deckschichten ist das kontraproduktiv! Mikroporen an der Oberfläche sind die Folge. Auch bei dickeren Laminaten oder Beschichtungen sollte man von Lösemitteln absehen.

Lösemittel sind möglich, wenn:

  • es sich um sehr dünnschichtige Laminate handelt (z.b. beim Überziehen von Tragflächen im Modellbau)
  • die Umgebungs- und Oberflächentemperaturen über 20 °C beträgt
  • die Zusatzmenge so minimal wie möglich ist (Verdünnerwirkung ist sehr hoch)

Sind diese Voraussetzungen gegeben, verdunstet das Lösemittel innerhalb der offenen Zeit und auch die Verdunstungskälte macht hinsichtlich Wasserkondensation keine Probleme (jedenfalls dann nicht, wenn bei normaler Luftfeuchte gearbeitet wird).

Geeignet sind in diesem Falle Ketone wie Aceton (99,5 %) oder wasserfreie Alkohole wie z.B. Isopropanol (99,9 %).