Restaurierung der Germania-Statue
Blitz zerstört Eiche und Germania in Dalheim
DALHEIM - (kss). "Das war ein trauriger Tag für die Gemeinde Dalheim", sagte Willhard Leib am Sonntag. Der Ortsbürgermeister ist genau wie viele Bürger sehr erschüttert darüber, dass die unter Denkmalschutz stehende Eiche am Freien Platz im Ortszentrum am Samstagmorgen um halb fünf Uhr einem Blitzschlag zum Opfer fiel und ihre herabstürzenden Äste die "Germania" total zerstörten. Der Baum wurde 1871 gepflanzt, das benachbarte Denkmal war 1884 aufgestellt worden. Erst vor fünf Jahren hatte die Ortsgemeinde die Figur renovieren lassen. "Das kostete uns 18 000 Euro", informierte Leib. Er selbst und die vielen freiwilligen Helfer, die die Teile der "Germania" bargen und in den Bauhof brachten, wo sie jetzt lagern, seien "ziemlich" geschockt. Was nun mit dem Platz und dem Denkmalsockel geschehen wird, darüber muss der Gemeinderat erst noch befinden.
"Dalheimer Wahrzeichen nach Blitzeinschlag in tausend Teile zersprungen"
Das Atelier-Oester nahm dieses Restaurierungs-Projekt entgegen: http://atelier-oester.de/
Herr Oester hat diese Restauration erfolgreich mit R&G-Materialien und in Abstimmung mit der Technikabteilung von R&G durchgeführt.
Der Arbeitsablauf:
Da die Statue aus Zinkguss besteht, konnte eine gute Haftung zwischen der Figur und einem Hinterbau aus gefülltem Kunstharz realisiert werden.
Dieser Hinterbau wurde mit einem hochwertigen Epoxidharz, einer Mischung aus Baumwollflocken und Thixotropiermittel sowie Flexibilisator realisiert.
Durch diese Mischung hat das Material die Möglichkeit Wärmespannungen aufzunehmen, ohne zu reißen.
Als Epoxidharz wurde das Laminierharz L mit dem Härter L verwendet und -um die Elastizität noch zu erhöhen- der R&G Flexibilisator zugegeben.
Aus diesen Bindemitteln wurde mit Füllstoffen eine spachtelfähige Mischung hergestellt. Anteile: 2/3 Baumwollflocken, 1/3 Thixotropiermittel
Extreme Kanten und Übergänge wurden mit dieser Mischung bis zur Ebene verspachtelt und Stützgestänge für die Statik der weiteren Anbauteile verklebt.
Nach 24 Stunden Aushärtung war die Figur wieder voll stabil und konnte anschließend noch mit dem PU-Hartschaum verfüllt werden.
Bilder zum Verlauf der Restaurierungsarbeiten:
Übergänge zur Verfestigung der Statue mit der Mischung aus Epoxidharz, Baumwollflocken und Thixotropiermittel.
Statische Fixierung der Figur durch eingeklebte Rohre und Bleche
Komplette Hohlraum-Versiegelung und weitere statische Stützung mittels R&G PU-Hartschaum
Die Figur in ihrer ganzen Schönheit nach der Restaurierung von Herrn Oester.
Herr Oester hat für diese Restaurierung 400 Stunden Arbeitszeit investiert.
Ein totgeglaubtes Objekt fand seinen Weg zurück ins Leben und bleibt für nachkommende Generationen erhalten.
Weitere Info:
Kriegerdenkmal 1870/71; Germania, bezeichnet 1874, Standardtyp nach Modell von Gustav Eberlein, Berlin