Zur Suchleiste springen Zur Navigation springen Zum Inhalt springen
Verarbeitungszeit
  • ≤ 1 Min
  • ≤ 5 Min
  • ≤ 15 Min
  • ≤ 30 Min
  • ≤ 90 Min
  • ≤ 150 Min
Geeignet für
  • Duroplaste (GFK, CFK, SMC, BMC)
  • Thermoplaste (ABS, PA, PS, PC, PMMA, PVC hart)
  • Spezielle Thermoplaste (PE, PP, POM)
  • Metalle blank
  • PS-Schäume (Styropor®, Styrodur®, Depron®)
  • Gummi
  • Oberflächen beschichtet, lackiert, grundiert
  • Glas / Porzellan / Keramik / Steingut
  • Holz
  • Aluminium
Farbe
  • Hochtransparent (klar)
  • Transparent / transluzent
  • Opak
  • schwarz
  • weiß
  • Grau
Temperaturbeständigkeit
  • ≤ 60 °C
  • ≤ 80 °C
  • ≤ 100 °C
  • ≤ 120 °C
  • > 120 °C
Zugscherfestigkeit
  • bis 10 MPa
  • bis 15 MPa
  • über 15 MPa
  • über 25 MPa
 
 
 
 
 
 

R&G Schraubensicherungen – Sicher, dicht und vibrationsfest

Anaerobe Schraubensicherungen sichern Gewindeverbindungen zuverlässig gegen Losdrehen durch Vibration, Temperaturschwankungen und Stoßbelastungen. Sie härten zwischen metallischen Flächen unter Luftabschluss aus, füllen Mikroporen im Gewinde, verteilen Lasten gleichmäßiger und wirken gleichzeitig als Dichtmittel gegen Flüssigkeiten und Gase. Mit der passenden Festigkeitsklasse, Viskosität und einer sauberen Verarbeitung erreichen Sie reproduzierbare, servicegerechte oder dauerhafte Verbindungen.

Was Schraubensicherungen von R&G auszeichnet

  • Vibrations- und Stoßsicherheit: Verhindern das selbsttätige Lösen, stabilisieren Vorspannung in der Verschraubung.
  • Mikroporenfüllung und Dichtwirkung: Reduzieren Spaltkorrosion, verhindern Leckagen in Gewinden.
  • Definierte Festigkeitsklassen: Wählbar von leicht demontierbar bis hochfest für dauerhafte Sicherungen.
  • Prozesssicherheit: Abgestimmte Viskositäten und Topfzeiten für kleine bis große Gewinde, gelartige Typen mit reduzierter Kriechneigung.

Schraubensicherung: Arten und Varianten

Festigkeitsklassen:

  • Niedrigfest: Für kleine Schrauben oder Justierarbeiten; später leicht demontierbar.
  • Mittelfest: Schraubensicherung mittelfest ist der Standard für servicefähige Verbindungen; mit Handwerkzeugen lösbar.
  • Hochfest: Für dauerhafte Sicherungen an Bolzen, Steh- und Passschrauben; Demontage meist nur mit Wärme und Hochmoment.

Viskositäten:

  • Niedrigviskos (kapillaraktiv): Dringt in vormontierte Gewinde ein (Nachsicherung), ideal für feine Gewinde und geringe Spalte.
  • Mittelviskos: Universell für typische M6–M24, gute Benetzung ohne übermäßiges Verlaufen.
  • Thixotrope/Gel-Typen: Standfest auf vertikalen Flächen, minimiertes Auslaufen bei großen Gewinden.

Temperatur- und Medienbeständigkeit:

  • Standard bis ca. 150 °C; hitzefeste Formulierungen für erhöhte Temperaturen verfügbar.
  • Gute Beständigkeit gegen Öle, Kraftstoffe und viele technische Fluide; Details je Systemdatenblatt.

Auswahlkriterien

Die Auswahl des passenden Schraubensicherungsmittel richtet sich nach mehreren Faktoren:

  • Serviceanforderung: Demontierbar (mittelfest) vs. dauerhaft (hochfest); für Justage niedrigfest.
  • Gewindegröße und Passung: Feine Gewinde und kleine Durchmesser bevorzugen niedrigere Viskosität und Festigkeit; grobe Gewinde benötigen höhere Viskosität für Spaltfüllung.
  • Werkstoff: Aktive Metalle (Stahl, Eisen, Messing) härten schnell; passive Metalle (Edelstahl, Aluminium, verzinkte Oberflächen) benötigen längere Aushärtung oder Primer.
  • Temperatur- und Chemikalienbelastung: Bei hoher Temperatur/Hydrocarbon-Exposition hitzefeste und chemikalienbeständige Typen wählen.
  • Dichtanforderung: Bei primär Dichtung in Rohrgewinden ggf. spezifische Gewindedichtmittel bevorzugen.

Oberflächenvorbereitung und Applikation

  • Reinigen und Entfetten: Öl, Fett und Partikel entfernen (z. B. mit Aceton/Isopropanol). Keine rückfettenden Reiniger verwenden.
  • Primer bei passiven Metallen: Auf Edelstahl, Aluminium, verchromten/verzinkten Flächen Primer einsetzen, um die Anlagerung zu beschleunigen.
  • Auftrag:
    • 1–3 Tropfen auf die ersten Gewindegänge der Schraube geben; bei großen Gewinden zusätzlich die Mutter/Innengewinde benetzen.
    • Gleichmäßig verteilen, Bauteile zügig montieren und auf das vorgegebene Drehmoment anziehen.
    • Für Nachsicherung an bereits montierten Verbindungen kapillaraktive Typen am Gewindeansatz auftragen, Zeit zur Einwanderung geben.
  • Spalt und Menge:
    • Zielspalt im Gewinde typischerweise ≤0,25 mm. Überdosierung vermeiden – sie verlängert die Aushärtung und kann auslaufen.

Aushärtung und Demontage

  • Aushärtemechanik: Anaerob zwischen Metallflächen unter Luftabschluss, initiiert durch Metallionen. Sauerstoffkontakt an freien Flächen verhindert Aushärtung.
  • Fixierzeit: Auf aktiven Metallen oft Minutenbereich; vollständige Aushärtung typischerweise nach 24 Stunden bei 20–25 °C. Auf passiven Metallen länger, Primer beschleunigt.
  • Temperaturunterstützung: Moderate Wärme beschleunigt die Reaktion; Datenblattangaben beachten.
  • Demontage:
    • Mittelfest: Mit Handwerkzeugen lösbar.
    • Hochfest: Lokales Erwärmen auf ca. 150–250 °C erleichtert das Lösen; hochwertiges Werkzeug und kontrolliertes Drehmoment einsetzen, Oberflächen schützen.

Typische Anwendungen

  • Maschinen- und Anlagenbau: Sicherung von Schrauben, Muttern, Stehbolzen, Gehäuseschrauben.
  • Fahrzeug- und Zweiradtechnik: Bremssättel, Motordeckel, Rahmenverbindungen, Kettenradschrauben.
  • Elektrik/Elektronik: Klemmschrauben, Erdungspunkte, Vibrationsumgebungen.
  • Metallbau und Konstruktion: Setzschrauben, Justiermechanismen, Rohrstopfen mit Dichtbedarf.
  • Service und Reparatur: Nachsicherung vormontierter Verbindungen mit kapillaraktiven Typen.

Vorteile und Grenzen

Vorteile:

  • Sicherung und Dichtung in einem Schritt, Schutz vor Spaltkorrosion.
  • Gleichmäßige Lastverteilung, geringerer Bedarf an Federringen/Mechaniklösungen.
  • Prozesssichere Auswahl über definierte Festigkeits- und Viskositätsklassen.

Grenzen:

  • Keine Aushärtung auf Kunststoffen oder in großen Spalten; metallischer Kontakt und Luftabschluss erforderlich.
  • Auf passiven Metallen ohne Primer langsamere oder unvollständige Aushärtung.
  • Übermäßige Ölverunreinigung kann die Haftung und Aushärtung beeinträchtigen.

Qualität und Lagerung

Zur Sicherung der Qualität und Haltbarkeit sollten die Produkte stets kühl, trocken und gut verschlossen gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung ist ebenso zu vermeiden wie das Einfrieren der Produkte. Flaschen dürfen nicht mit Metallwerkzeugen in Kontakt kommen, und ein Umfüllen in Metallbehälter ist zu unterlassen. Vor der Anwendung empfiehlt es sich, die Produkte zu akklimatisieren. Die Haltbarkeit und Reaktivität sollten regelmäßig geprüft werden; ältere Chargen lassen sich durch eine Probebefestigung validieren.

Praxis-Tipps

Für die Anwendung gilt: Wählen Sie die Festigkeit pragmatisch. Mittelfeste Varianten sind als Standard für servicefähige Verbindungen geeignet, hochfeste Ausführungen sollten nur verwendet werden, wenn eine Demontage selten oder mechanisch gesichert erfolgen kann. Die Viskosität ist an die jeweilige Gewindegröße anzupassen; für vertikale Anwendungen bieten sich thixotrope Typen an. Bei Edelstahl, Aluminium und beschichteten Schrauben empfiehlt sich der Einsatz eines Primers, zudem sollten die erforderlichen Aushärtzeiten eingeplant werden. Für primäre Dichtaufgaben an Rohrgewinden sind spezialisierte Dichtmittel zu prüfen, da eine Schraubensicherung zwar Mikrogaps abdichtet, jedoch nicht jede Gewindedichtung ersetzt. Wird eine spätere Demontage erwartet, ist bei hochfesten Sicherungen eine gezielte Lokalerwärmung einzuplanen – beispielsweise durch Induktion oder Heißluft – und es sollte stets geeignetes Werkzeug verwendet werden.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Schraubensicherungen

Welche Festigkeitsklasse ist für später demontierbare Verbindungen geeignet?

Mittelfeste Schraubensicherungen sind der Standard für servicefähige Verbindungen und mit Handwerkzeugen lösbar. Niedrigfest für Justage, hochfest für dauerhafte Sicherungen.

Warum härtet die Schraubensicherung auf Edelstahl oder Aluminium langsamer?

Diese passiven Metalle liefern weniger aktivierende Ionen. Nutzen Sie einen passenden Primer, verlängern Sie die Aushärtezeit oder unterstützen Sie moderat mit Wärme.

Wie viel Produkt sollte ich auftragen und wo?

1–3 Tropfen auf die ersten Gewindegänge der Schraube; bei großen Gewinden zusätzlich das Innengewinde benetzen. Gleichmäßig verteilen, Überdosierung vermeiden.

Wie löse ich hochfeste Schraubensicherungen?

Lokal erwärmen (ca. 150–250 °C) und mit hochwertigem Werkzeug lösen. Wärme reduziert die Festigkeit und erleichtert die Demontage.

Dichtet eine Schraubensicherung auch gegen Flüssigkeiten?

Ja, sie füllt Mikrogaps und wirkt als Dichtmittel. Für Rohrgewinde mit hohen Druckanforderungen sind spezialisierte Gewindedichtmittel oft die bessere Wahl.